Panel 5: Bedeutungsverlust der vierten Gewalt – Wie verändert sich der Journalismus im Kontext der Digitalisierung?
Panelbeschreibung:
Seit Jahrzehnten nimmt der klassische Journalismus eine wichtige Rolle innerhalb der Demokratie ein. So galt der professionell ausgebildete Journalist als Gatekeeper, welcher sich mit hohem Maß an Verantwortung mit einer Vielzahl von Quellen auseinander setzte, um ausgewählte Themen mittels Recherche für den öffentlichen Diskurs aufzubereiten und zu präsentieren. Durch die Digitalisierung und die Entstehung neuer Plattformen wie Facebook, YouTube oder Weblogs hat diese Funktion, welche oftmals als vierte Gewalt im Staat bezeichnet wurde, Konkurrenz bekommen. Neben fundiert recherchierten Berichten stehen nun ungefilterte Momentaufnahmen, die durch Bilder sowie reißerischen Überschriften häufiger polarisieren als informieren. Zudem sind stetig sinkende Verkaufszahlen, die Verringerung von Werbepartnern und Redaktionsetats sowie ein Vertrauensverlust gegenüber etablierten Medienvertretern festzustellen. Ausgehend dieser Beobachtungen muss die Vermittlung von Informationskompetenz in Bildungsprozessen verankert werden.
Leitfragen:
- Mit welchen Strategien reagiert Journalismus auf die Herausforderungen der Digitalisierung und der damit verbundenen Transformation?
- Ist qualitativer Journalismus auf privaten Plattformen wie YouTube oder Facebook möglich?
- Wer übernimmt zukünftig journalistischen Aufgaben im Internet, um seriös und unabhängig zu informieren?
- Welche Rahmenbedingungen bzw. Finanzierungsmodelle sind für einen modernen Journalismus zukünftig denkbar?
- Wie funktioniert Meinungsbeschaffung und was muss/kann Medienpädagogik dabei leisten? Welche Kompetenzen werden benötigt, um relevante Fakten aus der Vielzahl an Angeboten zu filtern?
- Welche Konsequenzen haben die medialen Entwicklungen auf die journalistische Arbeit?
Referent/-innen:
Boris Lochthofen (Impuls) – MDR Thüringen
Alois Kösters – Volksstimme
Dr. Lutz Kinkel – Lie Detectors
Philipp Grammes – Bayern 2, Bayerischer Rundfunk
Moderation:
Vera Linß – Deutschlandradio
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